betriebliche Altersvorsorge
- Dirk Liepolt
- 4. März
- 3 Min. Lesezeit
Fluch oder seegen für den Arbeitnehmer?
Wie funktioniert eine Direktversicherung?
Bei dieser Form der Altersvorsorge über den Betrieb schließt der Arbeitgeber für seinen Mitarbeiter eine klassische Kapitallebens- oder Rentenversicherung ab. Eine Variante ist eine fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung, bei der der Versicherer einen Teil der monatlichen Sparbeiträge in Aktienfonds investiert.
Viele kleine und mittelgroße Unternehmen greifen auf die Direktversicherung als Form der bAV zurück. Im Vergleich zu anderen Möglichkeiten bedeutet sie den geringsten Aufwand. Den Vertrag sucht meist der Arbeitgeber aus und schließt ihn für seine Angestellten ab. Weil der Versicherer so mehrere Verträge auf einmal verkaufen kann, gewährt er oft Rabatte bei den Kosten.
Eine Direktversicherung kann nur für die berufliche Haupttätigkeit vereinbart werden, nicht für einen Nebenjob. Die Beiträge zur Direktversicherung kann dann entweder der Arbeitgeber allein bezahlen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber können sie aber auch gemeinsam aufbringen oder der Arbeitnehmer übernimmt sie allein.
Immer dann, wenn der Arbeitnehmer eigenes Geld in einen bAV-Vertrag steckt, spricht man von einer sogenannten Gehaltsumwandlung oder Entgeltumwandlung. Der Arbeitgeber zieht den Beitrag des Arbeitnehmers direkt von seinem Bruttolohn ab und überweist ihn (gegebenenfalls zusammen mit seinem Anteil) an die Versicherung. Daher fallen gut 20 Prozent Sozialabgaben und die Einkommensteuer auf diesen Teil des Gehalts weg.
Sparer können sich die Direktversicherung später als lebenslange Rente auszahlen lassen. Wenn es vertraglich vereinbart ist, ist auch eine Kapitalauszahlung möglich. Bei Verträgen, die ab 2005 abgeschlossen wurden, bringt das für den Sparer aber eine nicht unerhebliche steuerliche Belastung mit sich.

Wann lohnt sich eine Direktversicherung?
Eine Direktversicherung zahlt sich vor Allem dann aus, wenn Dein Arbeitgeber mindestens 20 Prozent zu Deinem Beitrag dazugibt – gern auch noch mehr.
Das liegt unter anderem auch daran, dass Sparer auf die spätere Betriebsrente im Regelfall hohe Abgaben zur gesetzlichen Krankenversicherung leisten und Abstriche bei der gesetzlichen Rente hinnehmen müssen. Die Befreiung von Sozialabgaben und Steuern in der Ansparphase können also die Abzüge in der Rentenphase nicht immer aufwiegen.
Den Arbeitgeber ins Boot zu holen, ist gar nicht so schwer. Sollte er Dir nicht von vornherein einen Zuschuss auf deine Beiträge anbieten, hake freundlich nach. Zum einen spart Dein Chef rund 20 Prozent an Sozialabgaben, wenn Du Teile Deines Gehalts in eine Direktversicherung einzahlst. Zum anderen sind Arbeitgeber seit 2022 ohnehin verpflichtet, Mitarbeitern 15 Prozent ihres Beitrags obendrauf zu legen.
Ein ausgearbeitetes Konzept aus einer Kombination von betrieblicher Altersvorsorge und betrieblicher Krankenversorgung wirkt sich immer positiv auf die Gewinnerwartung und die tatsächliche Betriebsrente aus. Frag mich gerne wie das funktioniert.
BEISPIEL EINER GEHALTSABRECHNUNG MIT BAV / STANDARD
Hier werden 15% (15€) vom AG dazu gegeben.
Durch Steuer- und Sozialversicherungseinsparung kommen vom Staat 48,46€ dazu.
Dein Eigenanteil betrifft somit lediglich 54,54€
Insgesamt fließen 115€ in deine Altersvorsorge.

Mit einer Eigenbeteiligung von lediglich 24.270,30€ in dem Beispiel Zeitraum von 37 Jahren, wurde eine Kapitalleistung von 100.665,31€ erreicht. Und in guten betrieblichen Altersvorsorge Produkten, sind dazu immer Garantien enthalten. Fazit: Je mehr dein Arbeitgeber an Leistungen in deinen Vertrag gibt, um so mehr wird durch das Fremdkapital deine Altersvorsorge aufgebessert. Die hieraus zu erwartende Rendite mit Garantien können sich durchaus sehen lassen.

BEISPIEL IN DER BEZUGSPHASE
Strotz Besteuerung, trotz Sozialabgaben und trotz dem Verlust von Endgeldpunkten hast du mit einem Aufwand von lediglich 54,54€ monatlich, 229,44€ mehr an monatlicher Rente.

Um genau den für dich möglichen Steuervorteil zu berechnen, bedarf es natürlich einer ausführlichen Betrachtung deiner steuerlichen-, familiären- und Einkommenssituation. Hier handelt es sich um eine Beispiel Berechnung eines 30 jährigen AN, keine Kinder, Steuerklasse 1, aus Berlin.
Ist eine betriebliche Altersvorsorge sinnvoll?
Die betriebliche Altersvorsorge kann neben der gesetzlichen Rente eine sinnvolle Absicherung fürs Alter sein – besonders, wenn dein Arbeitgeber sich mehr als gesetzlich vorgeschrieben daran beteiligt. Dennoch solltest du dich nicht nur darauf verlassen. Als Ergänzung zu anderen Formen der privaten Altersvorsorge wie der Riester-Rente oder der fondsgebundenen privaten Rentenversicherung lohnt sich die bAV jedoch oft.
Wenn dir dein Arbeitgeber einen bAV-Vertrag vorschlägt, solltest du nicht sofort unterschreiben, sondern nach allen Details fragen. So hast du die Möglichkeit, alles einmal durchzurechnen. Ich unterstützen dich dabei gern.